Schweden mit dem Wohnmobil: Sommer im Kastenwagen

Die Idee, diesen Sommer nach Schweden zu fahren, entstand an einem heißen Tag mit über 30 Grad Celsius … wer wollte da noch im Urlaub in den Süden fahren? So wurde aus der ursprünglichen Idee nach Slowenien zu fahren spontan ein Schwedensommer.

Ich will weg …

Schweden hat mich begeistert! Nur zu gern wäre ich dort geblieben! Das Land ist landschaftlich einfach nur toll und die Menschen sind völlig locker und entspannt. Mit meinem Reisebericht möchte ich euch ein bisschen an der Faszination teilhaben lassen.

Angereist sind wir über Dänemark und die beiden Brücken, die „Storebeltbrücke“ und die „Öresundbrücke“, die Kopenhagen und Malmö miteinander verbinden. So mussten wir nichts planen und keine Fähre erreichen, sondern konnten einfach fahren und gucken, wie weit wir kommen.

Die Anreise über die Brücken ist nicht ganz günstig, aber die Aussicht ist gigantisch!
Auch einen tolle Brücke: Ein Holzsteg auf den Öresund am Strand bei Malmö.

Freistehen ist in dieser Region ebenso wie in den anderen touristischeren Ecken eher schwierig, da an vielen Plätzen, in Parkbuchten und an den Stränden Camping ausdrücklich verboten ist. So entspannt das schwedische Jedermannsrecht auch ist, es gilt ja nicht für Wohnmobile und erst recht nicht (mehr) für Wohnmobile in Touristenhochburgen.

Mein Schwedensommer!

Der ehemaligen Fischerort Mölle war unser nächstes Ziel.

Mölle ist nicht groß, aber ein hübsches Örtchen.

Der 5 Kilometer lange Weg Wanderweg zum Leuchturm Kullens fyr an der Spitze des Kullabergs hat es in sich – und war für mich defitiv zu schwierig: Große Felsblöcke liegen oberhalb der steinigen Strände und der romantischen Buchten mit Blick auf den Öresund.

Beeindruckende Felsbrocken, …
eine steil abfallende Küste …
und Wege, auf denen man klettern muss.

Für mich war der Weg leider zu schwierig, sodass wir über eine Wiese abgekürzt haben und zu nächsten Straße gegangen sind. Dort haben wir für den Rückweg den Bus genommen, der die Touristen von Mölle an den Leuchtturm fährt und uns glücklicherweise sogar kostenlos mitgenommen hat – mit zwei großen Hunden. Die Schweden sind einfach hilfsbereit und unkompliziert!

Der nächste Stop, der Nationalpark Store Mosse, liegt westlich von Värnamo. Es gibt einen großen Parkplatz an den ein Wohnmobilstellplatz angrenzt, kostenlos und direkt am Naturpark gelegen. Im Naturum gibt es während der Saison täglich Infos über das wahrscheinlich letzte große Moorgebiet Südschwedens, daneben lockt ein Lehrpfad Kinder und Erwachsene mit lustigen Holztrollen. Die Wanderung rund um den Moorsee Kävsjön führt über einen schier endlosen Holzsteg, Hunde sind hier zwar erlaubt, aber haben wenig Spaß an dem für sie wirklich schwierigen Untergrund. Teile des Sees bestehen aus sogenanntem „schwimmendem Moor“, die Pflanzendecke liegt hier quasi auf dem Wasser.

Es begann ganz harmlos: Hier konnte der Hund noch problemlos neben den Holzplanken laufen.
Man unterschätzt schnell, wie anstrengend diese Wege für Hunde sind.

Leider ist die Ausschilderung etwas missverständlich. Wir waren nicht die einzigen, die einen Rundweg erwarteten, wo einen das Hinweisschild nur zu einem weiteren Wegpunkt geleitete. Zahlreiche Wanderer sind auf oder hinter der langen Strecke über die Holzbohlen umgekehrt, meist die mit Kindern oder Hunden. Da ich meinem Junghund die Bohlen kein zweites Mal zumuten wollte, haben wir uns einen Rückweg über den südlichen Parkplatz und die bewaldeten Flugsanddünen Rocknarar gesucht. Ich war sehr froh, dass meine Kartenkenntnisse ausgereicht haben, einen eigenen Weg zu suchen! Der Rundweg wäre uns definitiv viel zu lang geworden.

Am Ende des Bohlenweges sind viele Wanderer umgedreht.

Trotzdem würde ich das Moorgebiet immer wieder besuchen, die Landschaft war einzigartig und beeindruckend, auch wenn wir leider nicht passend dort waren, um tausende Kraniche rasten zu sehen. Elche, Füchse, Dachse und Luchse haben sich leider nicht blicken lassen, dafür war es die einzige Region, in der uns in der Dämmerung die Mücken erwischt haben.

Kleiner Moorbewohner.

Nach unserer Übernachtung am Nationalpark Store Mosse haben wir uns einen Campingplatz bei Eksjö gesucht. Unsere Wahl fiel auf den Mövanta Camping, der an einem See liegt und einen kleinen Badestrand hat. Die Betreiberin ist gebürtige Deutsche und sehr hilfsbereit. Der Campingplatz selbst ist nicht zu groß und recht familiär. Problemlos werden lange Stromkabel verliehen und Touristen aus Deutschland und den Niederlanden mischen sich mit den schwedischen Dauercampern. Für Camper mit Zelt gibt es sogar eine gut ausgestattete Küche mit allem, was man auch zuhause für das Kochen benötigt, was ein Service!

Campingplatz mit Seeblick. So hatte ich mir Schweden vorgestellt!
Das steinige Ufer erinnert schon an die Schären.

Vom Campingplatz aus kann man direkt mit den Hunden ins Grüne, nahezu endlos erstrecken sich die Wälder und das hübsche Örtchen Eksjö ist nicht weit. Die kleine Stadt erhielt schon zu Beginn des 15. Jahrhunderts Stadtrechte und gilt als am besten erhaltene Holzstadt Schwedens. Die gesamte Altstadt steht unter Denkmalschutz.

Man glaubt sofort, dass Eksjö den Preis „Eurpa Nostra“ für die ungewöhnlich gut erhaltene Altstadt bekommen hat.
Den Blick auf den Eksjöan fotografiert wahrscheinlich jeder zweite Tourist. Ich auch.
Details wie dieses Tor lohnen sich.
Und am Abend gab es diesen unglaublichen Seeblick!

15 Kilometer von Eksjö entfernt liegt die Schlucht Skurugata. Sie ist etwa 800 Meter lang und 20 bis 50 Meter tief! Auf einer Breite von 7 bis 24 Metern klettert man über Baumstämme, Äste und Geröll.

Ich wollte mir zunächst nur den Einstieg ansehen und habe dann doch ein kurzes Stück bis zum ersten Ausstieg geschafft, danach bin ich einen einfachen Weg außerhalb der Schlucht weitergegangen. Auch mein Junghund geriet an seine Grenzen. Er ist noch so staksig und unausbalanciert, dass es ihm wirklich schwerfiel in der Schlucht über die vielen großen Steine zu klettern.

Beeindruckende Felswände!
Jens und Lotta hatten Spaß, Paul war noch ein wenig unsicher – und für mich war dieser Weg zu schwierig.

Nach der beeindruckenden Felsformation, die wahrscheinlich durch eine Erdverwerfung entstanden ist, haben wir uns am nächsten Tag den Skularryd Elchpark angesehen. Man fährt hier in großen offenen Wagen durch das Gebiet in dem die Elche leben, sodass ihr Lebensraum so natürlich wie möglich ist. Uns war wichtig, die Elche nicht im Käfig wie Tiere im Zoo zu betrachten. Im Skullaryd Elchpark leben Hirsche, Elche und Damwild. Sie werden an dem Safariwagen gefüttert, weshalb sie recht nah an die Waggons kommen. Die Betreiber erklären auf der gesamten Tour mehrsprachig, wie ihre Tiere leben und geben gerne Auskunft, wenn man noch weitere Fragen hat.

So ein Hirschgeweih ist schon beeindruckend!
Die Elche sind die Fütterung an den Wagen gewohnt.
Die Kälber lernen von klein auf, dass sie gefüttert werden, wenn die Touristen da sind.
Diese „Pferde“ mit den Schaufeln sind faszinierend!

Eher zufällig hat es uns dann bei Aneby an Südschwedens höchsten Wasserfall den Stalpets verschlagen.

Der Stalpets hat fast 20 Meter Fallhöhe.

Bei Aneby haben wir dann die liebe Anna besucht, die ich noch aus Süddeutschland kenne, bevor sie nach Schweden ausgewandert ist. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren drei Mädels auf einem Hof nahe Aneby und hat uns erlaubt, an ihrem Badesee zu übernachten. Das war sicherlich der schönste Stellplatz auf der ganzen Reise!

Mein persönliches Highlight! Ich komme wieder …

Nach unserem traumhaften Übernachtungsplatz bei Anna in Aneby sind wir über Vimmerby nach Västervik gefahren. Die üblichen Touristenpunkte in Vimmerby haben wir uns gespart, nach der Idylle hatten wir wenig Lust auf Trubel. Auch wenn ich Astrid Lindgren sehr schätze, die Astrid Lindgrens Welt, in der die Schauplätze aus den Büchern nachgebaut wurden, haben wir links liegen lassen und sind weiter Richtung Küste.

Västervik nennt man die „Perle der Ostküste“, der Ort ist nett, aber auch dementsprechend touristisch. Wir hätten gerne einen Platz zum Freistehen gefunden, aber es gibt im Küstenbereich und auf den Halbinseln wohl zu viele Camper, überall gab es Parkverbote für Wohnmobile. Wir sind dann weiter nördlich Richtung Gamleby gefahren und standen die Nacht an einem kleinen Wanderpfad, der uns abends noch eine überraschend schöne kleine Tour beschert hat.

Hier gabs was zum Klettern für Jens und die Hunde!

Am nächsten Tag haben wir uns dann weiter gen Süden aufgemacht und sind mehr oder weniger zufällig auf dem Kaffetorpads Camping bei Mönsteras gelandet: Kiefernwälder, ein traumhafter Strand und abends sogar Livemusik! Also spätestens hier musste man zum Schweden-Fan werden!

Was für ein idyllischer Strand!
Kiefernwälder wie in Frankreich.
Paul kommt sicher wieder her!

Weiter gings Richtung Karlskrona.

Gesehen an einem Supermarkt in Karlskrona: Ein Hundeparkplatz. Ob den jemand nutzt?

In der Nähe von Karlskrona sind wir dann in das Naturreservat Almö gefahren. Vom Parkplatz Tjuraviken aus kann man in den wunderbaren Naturpark auf den Schären gehen – und bis zu zwei Tagen übernachten. Ein absout genialer Platz mit etwas zu viel Wild für aufmerksame Hunde …

Fast unberührte Natur.
Ein Badeplatz mit kristallklarem Wasser.
Hier leben Rinderherden, aber auch allerlei Wild vom Kaninchen bis zum Wildschwein.
Definitiv ein Highlight unserer Südschweden-Rundreise.

In den letzten beiden Urlaubstagen haben wir uns über Ystad nach Trelleborg aufgemacht, wo wir mit der Fähre übersetzen wollten.

Unweit der Attraktion Ales Stenar, einer über 1400 Jahre alten Schiffssetzung, kann man über die weiten Dünen wandern.
Auch wenn es hier so idyllisch wirkt, die Ostsee war an diesem Tag rau und kalt.

Ystad ist dank Henning Mankell allen als die Kleinstadt von Kommissar Kurt Wallander bekannt, weshalb es auch Wallander-Stadtführungen gibt. Wir haben uns die Touristen-Touren gespart und haben eine kleine, hübsche Stadt entdeckt.

Vom Wohnmobilstellplatz aus kann man am Meer entlang Richtung Innenstadt wandern.
Ystad hat eine hübsche Altstadt.

Unser letzte Station in Schweden war dann Trelleborg, wo es auf die Fähre ging. Trelleborg fanden wir weniger spannend, der Wohnmobilstellplatz ist direkt im Hafen. Praktisch für eine Übernachtung vor einer frühen Fähre, aber natürlich nicht wirklich hübsch.

Gleich gehts auf die Fähre. Gerne verlasse ich Schweden nicht!

Um nicht wieder so weit durch Dänemark fahren zu müssen, hatten wir uns für eine Fahrüberfahrt entschieden. Uns war nicht ganz wohl dabei, eine achtstündige Fähre mit zwei Hunden zu nutzen, aber die beiden haben die meiste Zeit in der Kabine verschlafen. Paul und Lotta fanden übrigens den Pipiplatz auf der Fähre, ein stinkiges Schotterbeet mit einem Stück Birkenholz einfach eklig … Paul hat dann, so wie alle anderen Rüden vor ihm auch, einfach eine Schiffsecke (draußen!) genutzt. Insgesamt war die Überfahrt aber sehr entspannt.

Und ich weiß jetzt schon: Ich komme wieder!

Mit Kaustange ist die Fähre gar nicht mehr so gruselig.

Unser neuer Croozer Dog Hundeanhänger fürs Fahrrad im Test

Zu den wenigen Produkttests, die es auf meinem Blog gibt, gehört der über den Croozer Hundeanhänger.

Der Paul ist zu groß für seinen Fahrradanhänger geworden und so haben wir uns auf dem Markt umgesehen und geguckt, was für Hänger es für große Hunde gibt.

Als Junghund passte Paul noch in den Trixi Hundeanhänger Gr L. Für ein paar Ausflüge und Radtouren im Urlaub reichte der gut aus.

Der Markt für Anhänger für Hunde ab etwa 55 cm Widerristhöhe ist tatsächlich recht klein – eigentlich kamen nur zwei Hänger für den 70 cm großen Collierüden infrage. Ich habe mich dazu entschieden, den Croozer Dog Bruuno zu testen, da der von den Innenmaßen am besten zu dem hohen, aber schmalen Hund passt. Die Einstiegsöffnung ist 73 cm hoch, da kommt Paul problemlos hinein und die Stehhöhe im Frontbereich beträgt 87 cm – das sollte ausreichend sein.

Glücklicherweise haben wir einen Anhänger der Firma Croozer https://www.croozer.com zum Testen zur Verfügung gestellt bekommen.

Zunächst habe ich das Hundebett, dass es passgenau für den Croozer Dog Bruuno gibt, ins Wohnzimmer gelegt, damit Paul sich schonmal daran gewöhnen kann. Da das Bett dort lag, wo sonst auch sein Körbchen steht, hat er es auch sofort angenommen.

Was ist denn hier angekommen: Beide Hunde betrachten den Aufbau den Anhängers gespannt.

Der Aufbau den Hängers selbst war etwas mühsamer als gedacht. Das Vorder- und das Rückteil müssen aufgerichtet werden und beim Vorderteil brauchte man dann doch etwas Kraft. Alleine habe ich das tatsächlich nicht geschafft.

Das System macht einen stabilen und durchdachten Eindruck. Ob ich den Hänger selbst wieder zusammenklappen und ggf. ins Auto packen kann, um ihn mitzunehmen, wird sich noch zeigen.

Fertig! Easy findet den Croozer Dog Bruuno spannend – und gerade groß genug!

Den Anhänger ohne Räder habe ich zur Gewöhnung wieder ins Wohnzimmer gestellt.

Angenommen! Paul findet seinen neuen Croozer gemütlich.

Nachdem Paul den Hänger als Schlafplatz prima fand, wurden die Räder angebaut und der Fahrradanhänger sollte ans Fahrrad. Leichter gesagt als getan: Für meine Wohnungstüren ist Bruuno zu breit!

Durch die Terassentür in den Garten – Bruuno ist nichts für schmale Türen.
86 Zentimeter Breite, da wird es auch an der Gartenpforte knapp. Das nächste Mal würde ich den Croozer Dog gleich draußen zusammenbauen …

Eher unkomliziert war dann das Anbauen der Kupplung an das Hinterrad meines E-Bike sowie das Ankuppeln des Hängers: Mir fehlt es ja leider an handwerklicher Begabung und ich hatte dementsprechend etwas Sorge, ob ich den Hundeanhänger problemlos abhängen und bei Bedarf wieder anhängen kann. Aber das ist wirklich kein Problem: Die Kupplung wird mit einem Schloss gesichert und das Sicherungsseil lässt sich über einen Riegel entfernen. Das System ist leichtgängig und wirkt stabil.

Durch den Schnellspanner am Hinterrad war der Anbau der mitgelieferten Kupplung kein Problem.

Die erste Probefahrt habe ich natürlich ohne Hund unternommen. Der Croozer Dog lässt sich super ziehen, aber er ist um einiges größer als mein bisheriger Hänger.

Dem Hänger am Fahrrad haben wir dem Paul dann auch erstmal gründlich „schön gefüttert“ bevor es auf eine erste kurze Ausfahrt ging …

Da das problemlos war, bin ich mit Paul direkt los, um eine kurze Strecke zu fahren. Leider bellt er in dem neuen Hänger noch aufgeregt. Daran merkt man, dass er sich an das neue Fahrgefühl erst noch gewöhnen muss. Er steht zwar ruhig, aber er bellt immer wieder.

Eigentlich steht er ruhig, aber er bellt …

Also habe ich nur kurze Strecken geübt und ihn, wenn er entspannt war, immer wieder ein Stück nebenher laufen lassen.

Das Nebenherlaufen entspannt den Paul – und gleichzeitig gewöhnt er sich an das Fahrgeräusch des neuen Hängers. Was Geräusche angeht ist er nämlich ein typischer Collie, Neues findet er aufregend!
Wenn das kein gutes Zeichen ist: Wenn ich das Fahrrad abschließe, bleibt der Paul einfach im offenen Hänger sitzen.

In den nächsten Tagen habe ich den Hänger öfter am Rad hinterherlaufen lassen, während Paul mitgelaufen ist. Das hat ihn viel ruhiger gemacht, sodass ich zuletzt ein Stück völlig bellfrei im Hänger nach Hause fahren konnte!

Wir nutzen den Hundehänger von Croozer jetzt dauerhaft im Alltag.

Buchtipp für Hundehalter: Alleinsein üben – Trennungsangst vorbeugen durch Training

Das Alleinsein ist dem Rudeltier Hund nicht gerade in die Wiege gelegt und so mancher Hund leidet doch arg unter Trennungen. Die lassen sich im Arbeitsalltag natürlich nicht immer vermeiden und so bin ich froh, dass ich für beide Hunde je einen Hundesitter habe, zu dem sie dürfen, wenn ich länger außer Haus bin.

Das Thema Alleinebleiben hat mich vor allem nach meinem Umzug im letzten Jahr viel beschäftigt und ich habe mich gefreut zu sehen, dass Celina del Amo zu diesem Thema ein neues Buch veröffentlicht hat. Ich kenne Celina aus meiner Zeit beim Ulmer Verlag, wo ich sie als sehr kompetente Autorin kennengelernt habe.

Celina ist Tierärztin mit der Zusatzbezeichnung Verhaltenstherapie und geht in ihrem Ratgeber zunächst darauf ein, warum das Alleinsein bei Hunden oft Stress auslöst. Auch Hunde, die nicht durch extremes Geheule und Gebelle auffallen, sodass sich die Nachbarn beschweren, haben oft Trennungsangst.

Sie ist weg … Ich habe mit dem Handy gefilmt und gesehen, dass meine Hunde erstmal an der Tür warten, ob ich nicht gleich zurückkomme.

Die Bestandsaufnahme zu Beginn des Buches hat mich dann auch dazu veranlasst, mein Handy ab und zu zu Hause zu lassen und meine Hunde zu filmen, wenn ich das Haus verlasse. Obwohl meine kleine, alte Easy gar nicht mehr gern alleine ist, ist der einjährige Paul in ihrer Gesellschaft natürlich viel entspannter. Für Zeiten ohne Easy habe ich ihm einen Schnüffelteppich gekauft, mit dem er sich länger beschäftigt als mit Knabbersachen.

Mit dem Schnüffelteppich hat Paul länger zu tun als mit einem Kauknochen.

Im Buch werden dann Übungen vorgestellt, mit denen das Alleinsein vorbereitet werden kann. Das sind beispielsweise das Liegeplatztraining und die Übung Bleib, die schrittweise aufgebaut und immer belohnt werden. Die Beschreibungen sind verständlich und gut nachvollziehbar. Sehr gut finde ich den Teil, indem vorgestellt wird, wie man den Liegeplatz seines Hundes aufwerten kann. Schließlich liegen die meisten Hunde doch am liebsten genau dort, wo man selbst ist, und für ein problemloses Alleinebleiben ist das unabhängige Aufsuchen eines Ruheplatzes doch sehr vorteilhaft.

Richtig hilfreich ist es auch, sich bewusst zu machen, welche Vorboten des Alleinebleibens der Hund wahrnimmt: Man zieht sich die Schuhe an, nimmt den Schlüssel usw. Ich habe gleich angefangen die ersten Tipps aus dem Buch umzusetzen und ziehe immer mal wieder meine Jacke an und gehe kurz aus dem Haus, um das Verlassen des Hauses selbstverständlicher zu machen. Sicherlich wundern sich meine Nachbarn inzwischen, warum ich dreimal am Tag mit Jacke und Schuhen zu den Mülltonnen oder zur Garage gehe!

Aber man kann das Alleinsein nicht genug trainieren. Und genau deshalb kann ich dieses Buch wirklich nur jedem ans Herz legen, der einen jungen Hund hat oder einen, der sowieso ungern alleine bleibt oder es jetzt während der Coronazeit nicht mehr wirklich gewohnt ist. Viel Spaß und Erfolg beim Training!

Celina del Amo: Alleinsein üben. Trennungsangst vorbeugen. Create Space, 2021. 979-8703860182

Buchtipp: Spieltipps für Hunde

Der Winter ist ja die Zeit, in der man auch Indoor-Spielideen für den Hund sucht. So habe ich neben dem Objektsuchen noch nach anderen Ideen für den fast einjährigen Collie Paul gesucht und mir deshalb das Buch „Spiele & Action für ausgeglichene Hütehunde“ von Marion Albers bestellt.

Die Autorin betont zunächst ganz zurecht, dass Hütehunde (wie andere Rassen natürlich auch) die richtige Mischung aus Konzentration, Körpereinsatz, Ruhe und Action brauchen. Unter der Überschrift „Der überbeschäftigte Hund“ warnt sie ganz richtig davor, den Hund mit zu viel Action an der passenden Entspannung regelrecht zu hindern.

Ob man den Test, welcher Spieltyp der eigene Hund ist denn wirklich braucht, mag jeder für sich entscheiden. Manchen macht so eine Einordnung Spaß, ich denke eher, dass die passenden Spiele von der Mensch-Hund-Kombination abhängen – schließlich muss der Hundehalter auch mit Begeisterung bei der Sache sein. Ich kenne beispielsweise Menschen, deren Hund hätte Spaß an der Personensuche und auch das Talent dafür, aber sie selbst haben nun mal keine Lust auf das zeitintensive Training. Leider wiederholen sich die beim Test vorgeschlagenen Spielideen mit denen in der Umschlagklappe. Hier hätte ich ein paar andere Vorschläge schön gefunden, zumal es im weiteren Text durchaus tolle Ideen gibt.

Richtig gut gefällt mir das Buch dort, wo es konkrete Spielvorschläge macht: Ob Aufgaben-Gassi oder Kommando-Spiele mit Spielzeugen, die Ideen sind praxisnah beschrieben und enthalten auch wichtige Infos zum richtigen Training. Hier gibt es dann auch das, was ich eigentlich gesucht hatte: Ideen für Zuhause. Mein Paul wird also demnächst zur Haushaltshilfe: Wäsche in die Maschine bringen oder Socken ausziehen, manches von diesen Ideen kann er sicher auch später als Therapiehund einmal brauchen. Vom Öffnen der Schubladen werde ich allerdings absehen. Er ist nicht sonderlich verfressen, aber ich weiß jetzt schon, dass meine kleine Hündin Easy sich das abgucken und morgen meine Küchenschränke ausräumen würde …

Richtig gut gefallen hat mir der Spielvorschlag mit Buchstaben und Gerüchen, aber um mehr über diesen Trick zu erfahren, könnt ihr euch ja das Buch kaufen. Wer Ideen für drinnen und draußen sucht und mehr über geeignete Hundesportarten erfahren möchte, ist auf jeden Fall mit diesem Buch richtig beraten.

Marion Albers: Spiele & Action für ausgeglichene Hütehunde. Ulmer Verlag, Stuttgart, 2019. ISBN 978-3-8186-0711-1

Der Neue im Team: Mein Langhaarcollie Paul

Auf dem ein oder anderen Wanderbild ist er schon aufgetaucht, der Neue: Seit April 2020 lebt Paul bei mir, ein amerikanischer Collierüde. Eigentlich sollte mein nächster Hund ja eine Hündin sein, am liebsten in blue-merle. Allzu groß dürfte sie auch nicht werden, auch ein Sheltie wäre in Frage gekommen … Verguckt habe ich mich dann in Paul – und natürlich ist er der beste Hund, den ich hätte kriegen können! Inzwischen ist er noch nicht mal ein Jahr alt, aber schon 67 Zentimeter groß, soweit zum Thema kleiner Hund. Und weil man von seinem Junghund natürlich tausende Fotos macht, wird dieser Blogbeitrag zum Fotoalbum und ihr könnt selber sehen, wie er gewachsen ist.

Den nehme ich! Paul knappe fünf Wochen alt …
… muss dann mit 8 Wochen Hund und Katz kennenlernen!
Früh übt sich! (Ich habe das Gefühl, das hat damals besser geklappt als heute!)
Bei den ersten Restaurantbesuchen gab es Hilfe beim Ruhetraining. Easy kennt sich aus.
Aber auch Lotta kann man eindeutig vertrauen!
Paul ist schon früh mit dem Wohnmobil unterwegs – hier auf einem Hausboot in Hitzacker.
Und Paul geht wandern. Anfangs braucht er noch etwas Hilfe beim Klettern (hier im Harz).
Er lernt Autofahren …
… als Beifahrer natürlich!
Paul trifft sich immer gern mit seinem Lieblingsbruder Finlay.
Und er mag Wasser – und Strandurlaube!
Paul geht natürlich regelmäßig in die Hundeschule.
Außerdem ist er viel unterwegs. Inzwischen läuft er beim Wandern auch selbständig!
Bei jedem Wetter … (Paul mit Freund Muffin, (c) Maj-Britt Reichelt)
… und ist sowieso einfach nur toll!