Ihr merkt, ich habe mir Lesematerial besorgt und schwelge ein bisschen im Reisefieber. Da mich das Frankenland interessiert, habe ich mir Reiseführer über Bamberg, Nürnberg und das Nürnberger Land bestellt. Die Reiseführer wurden mir übrigens von den Verlagen zur Verfügung gestellt – so wie zuvor bereits andere Reiseführer oder Produkte. Auf die Bewertungen hat dies keinen Einfluss.
Der erste Band, den ich euch vorstellen möchte, ist der Band über Bamberg vom Dumont Reiseverlag. Unter der Reihe Dumont Direkt verbirgt sich ein Städtereiseführer, der auf dem Cover mit Sprüchen wie „Der Tod bläst Seifenblasen“ teasert: ein bisschen flapsig und ganz modern. Der Ton in dem Band ist dann auch locker und angenehm zu lesen.
Auf der Innenklappe gibt es Veranstaltungstipps und einen Übersichtsplan. Es folgen ein paar Highlights und grundlegende Infos, bevor mit einer Art Kompass die Sehenswürdigkeiten vorgestellt werden. Das gefällt mir gut, da ich mir so die Sachen raussuchen kann, die mich interessieren. Vorgegebene Routen durch die Städte, wie sie von anderen Reiseführern vorgeschlagen werden, haben wir noch nie gemacht: einerseits sind diese Wege für mich viel zu weit, andererseits finde ich es schöner, mich spontan treiben zu lassen.
Kleine Übersichtskarten helfen dem Leser sich in der Stadt zu orientieren und mit Öffnungszeiten und Gastro-Tipps werden die Grundbedürfnisse des Touristen erfüllt. Fast fühle ich mich ertappt – ich muss immer und überall irgendwas essen …
Ausführlichere Infos zum Thema Essen, Trinken, Nachtleben und Shopping fehlen nicht – aber übernachtet wird leider nur in Hotels (und in der Jugendherberge). Zum Thema Camping oder Wohnmobilplätze habe ich nichts gefunden, schade, denn viele Städtereisende sind mit dem Wohnmobil unterwegs und können auch mit den Hinweisen auf die Parkhäuser nichts anfangen, das die Wohnmobile zu groß und zu hoch dafür sind.
Dennoch hat mir der Band gut gefallen und ich freue mich drauf, irgendwann mal zu gucken, ob mir „Klein-Venedig“ ebenso gefällt. Der Tod, der Seifenblasen bläst, befindet sich übrigens im Kloster auf dem Michelsberg in der Heilig-Grab-Kapelle an der Decke.
In der gleichen Reihe ist der Band über Nürnberg erschienen. Ein anderer Autor, Roland Dusik, beschreibt Nürnberg, aber der gleiche Aufbau des Buches ist der gleiche.
Bei Nürnberg gehört natürlich nicht nur die beeindruckende Burg mit der Altstadt in einen Reiseführer, sondern auch die bedrückende Vergangenheit mit den gigantischen Bauten der Nazizeit. Es bleibt genug Raum für schöne Sehenswürdigkeiten und Tipps von Gastro bis Hotel, auch hier leider nichts zum Thema Camping oder Wohnmobilstellplatz. Dennoch bietet der Band auch relativ kleinem Raum viele Infos.
Leider wird darauf hingewiesen, dass Menschen mit Gehbehinderungen Schwierigkeiten haben, sich in Nürnberg fortzubewegen – ich bin also nicht sicher, ob die Stadt ein Ausflugsziel für mich sein kann. Der Reisefühbre rgefällt mir aber sehr gut. Die kompakten Bände von Dumont direkt sind sehr informativ.
Ein weiterer Band über Nürnberg ist von Ralf Nestmeyer im Michael Müller Verlag erschienen. Der Autor ist Historiker und Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland, was man dem Reiseführer durchaus anmerkt. Er ist nicht nur sehr gut recherchiert, sondern liefert auch historische Infos, die über so manchen anderen Reiseführer hinausgehen und dies nicht nur im Abschnitt über die Geschichte Nürnbergs.
Der Aufbau dieses Bandes entspricht dem der anderen MM Reiseführer, sodass hier bestimmte Touren vorgeschlagen werden. Das finde ich nicht so ideal, da wir diese Spaziergänge wirklich nie nachmachen, sondern die Städte gern individuell unterschiedlich erkunden. Die Infos über die Sehenswürdigkeiten findet man natürlich trotzdem.
Der Abschnitt über Stadtgeschichte, Wirtschaft und Literatur ist absolut informativ und mit „Nürnberg (fast) umsonst“ gibt es noch eine Rubrik mit günstigen Tipps. Sight Seeing muss nicht teuer sein.
Wie immer gibt es in den Bänden des Michael Müller Verlags auch Hinweise für Camping und Wohnmobilisten – sogar einen Platz in Erlangen, über das es ebenso ein Kapitel gibt wie über Fürth. Wenn man doch schon mal in der Region ist – ist man mit diesem Band sicher gut informiert.