Paul, Easy und Canela hatten einen Termin mit Katharina Fröhlich. Bei wunderbarem Herbstwetter haben wir ein paar schöne Fotos gemacht, die ich euch einfach mal hier zeigen möchte.
Canela haben wir an ihrem Stall, dem Aktivstall Haste besucht, wo wir einen Weide für die Fotos nutzen konnten. Sie hat schon ein wenig Winterfell und man sieht den Babybauch: Canela ist für März 2022 von D’accord tragend.
Alle Fotos (c) Katharina Fröhlich
Mit den Hunden sind wir zum Fotografieren an die Nette gegangen. Der Amerikanische Collie Paul ist jetzt etwa 1,5 Jahre alt, also optisch schon fast erwachsen, vom Verhalten aber noch ein alberner, pubertierender Junghund! Er ist mit seinen 70 Zentimetern Widerristhöhe ein imposanter Rüde, aber immer noch sehr schmal.
Die Hundeoma Easy ist wahrscheinlich ein Mix aus Chihuahua und Pinscher. Ihre Merlefärbung im Gesicht ist schon ganz weiß, sie muss etwa 13-14 Jahre alt sein. Meist ist sie noch ganz fit, aber natürlich machen ihr Arthrosen zu schaffen. Sie hat auch kaum noch Zähne, aber empörtes Bellen klappt auch ohne ganz hervorragend!
Der Freizeitreiterverband VFD veranstaltet in diesem Sommer einen Stafettenritt: Beim Stafettenritt rund um Osnabrück bringt jeder Teilnehmer oder jede Teilnehmerin die Stafette ein Stück weiter rund um Osnabrück herum. Es wird geritten, geführt oder gefahren, Hauptsache es ist ein Pferd dabei. Manche werden von Reitern begleitet, andere von Fußgängern oder Radfahrern, jeder ist willkommen.
Ich hatte mir vorgenommen, ein Teilstück zu übernehmen und die Stafette dabei hinter Rulle abzuholen und nach Pye zu bringen. Da Canela tragend ist und ich ja auch nicht so fit bin, dass ich lange Strecken reiten kann, wollte ich ihr kein so langes Stück Weg zumuten und habe die Stafette nur bei Rulle abgeholt. Gestartet bin ich am heimischen Stall in Haste.
Mein Weg führte von Haste aus durchs Nettetal an Knollmeyers Mühle vorbei und dann östlich von Rulle bis nach Ostenort in die Nähe der Ruller Flut. Für die 7,8 Kilometer haben wir 1 Stunde und 50 Minuten gebraucht, wir waren also gemütlich unterwegs und ich habe viel geführt und immer wieder Pausen gemacht. Kaum zu glauben, dass ich mal 120 km an einem Stück geritten bin …
Auf dem Rückweg wollte ich eine kürzere Strecke reiten und bin direkter am Ortsrand von Rulle entlang. Da es recht warm war, habe ich Paul unterwegs abholen lassen und war dann ohne Hund unterwegs. So konnte ich auch mal etwas länger traben und galoppieren. Für knappe 7 Kilometer habe ich „nur noch“ 1 1/4 Stunde gebraucht.
Am nächsten Tag habe ich die Stafette am Stall an Sandra übergeben, die mein Wegstück nach Pye netterweise übernommen hat, damit meine Strecke nicht so lang ist.
Die Idee, diesen Sommer nach Schweden zu fahren, entstand an einem heißen Tag mit über 30 Grad Celsius … wer wollte da noch im Urlaub in den Süden fahren? So wurde aus der ursprünglichen Idee nach Slowenien zu fahren spontan ein Schwedensommer.
Schweden hat mich begeistert! Nur zu gern wäre ich dort geblieben! Das Land ist landschaftlich einfach nur toll und die Menschen sind völlig locker und entspannt. Mit meinem Reisebericht möchte ich euch ein bisschen an der Faszination teilhaben lassen.
Angereist sind wir über Dänemark und die beiden Brücken, die „Storebeltbrücke“ und die „Öresundbrücke“, die Kopenhagen und Malmö miteinander verbinden. So mussten wir nichts planen und keine Fähre erreichen, sondern konnten einfach fahren und gucken, wie weit wir kommen.
Freistehen ist in dieser Region ebenso wie in den anderen touristischeren Ecken eher schwierig, da an vielen Plätzen, in Parkbuchten und an den Stränden Camping ausdrücklich verboten ist. So entspannt das schwedische Jedermannsrecht auch ist, es gilt ja nicht für Wohnmobile und erst recht nicht (mehr) für Wohnmobile in Touristenhochburgen.
Der ehemaligen Fischerort Mölle war unser nächstes Ziel.
Der 5 Kilometer lange Weg Wanderweg zum Leuchturm Kullens fyr an der Spitze des Kullabergs hat es in sich – und war für mich defitiv zu schwierig: Große Felsblöcke liegen oberhalb der steinigen Strände und der romantischen Buchten mit Blick auf den Öresund.
Für mich war der Weg leider zu schwierig, sodass wir über eine Wiese abgekürzt haben und zu nächsten Straße gegangen sind. Dort haben wir für den Rückweg den Bus genommen, der die Touristen von Mölle an den Leuchtturm fährt und uns glücklicherweise sogar kostenlos mitgenommen hat – mit zwei großen Hunden. Die Schweden sind einfach hilfsbereit und unkompliziert!
Der nächste Stop, der Nationalpark Store Mosse, liegt westlich von Värnamo. Es gibt einen großen Parkplatz an den ein Wohnmobilstellplatz angrenzt, kostenlos und direkt am Naturpark gelegen. Im Naturum gibt es während der Saison täglich Infos über das wahrscheinlich letzte große Moorgebiet Südschwedens, daneben lockt ein Lehrpfad Kinder und Erwachsene mit lustigen Holztrollen. Die Wanderung rund um den Moorsee Kävsjön führt über einen schier endlosen Holzsteg, Hunde sind hier zwar erlaubt, aber haben wenig Spaß an dem für sie wirklich schwierigen Untergrund. Teile des Sees bestehen aus sogenanntem „schwimmendem Moor“, die Pflanzendecke liegt hier quasi auf dem Wasser.
Leider ist die Ausschilderung etwas missverständlich. Wir waren nicht die einzigen, die einen Rundweg erwarteten, wo einen das Hinweisschild nur zu einem weiteren Wegpunkt geleitete. Zahlreiche Wanderer sind auf oder hinter der langen Strecke über die Holzbohlen umgekehrt, meist die mit Kindern oder Hunden. Da ich meinem Junghund die Bohlen kein zweites Mal zumuten wollte, haben wir uns einen Rückweg über den südlichen Parkplatz und die bewaldeten Flugsanddünen Rocknarar gesucht. Ich war sehr froh, dass meine Kartenkenntnisse ausgereicht haben, einen eigenen Weg zu suchen! Der Rundweg wäre uns definitiv viel zu lang geworden.
Trotzdem würde ich das Moorgebiet immer wieder besuchen, die Landschaft war einzigartig und beeindruckend, auch wenn wir leider nicht passend dort waren, um tausende Kraniche rasten zu sehen. Elche, Füchse, Dachse und Luchse haben sich leider nicht blicken lassen, dafür war es die einzige Region, in der uns in der Dämmerung die Mücken erwischt haben.
Nach unserer Übernachtung am Nationalpark Store Mosse haben wir uns einen Campingplatz bei Eksjö gesucht. Unsere Wahl fiel auf den Mövanta Camping, der an einem See liegt und einen kleinen Badestrand hat. Die Betreiberin ist gebürtige Deutsche und sehr hilfsbereit. Der Campingplatz selbst ist nicht zu groß und recht familiär. Problemlos werden lange Stromkabel verliehen und Touristen aus Deutschland und den Niederlanden mischen sich mit den schwedischen Dauercampern. Für Camper mit Zelt gibt es sogar eine gut ausgestattete Küche mit allem, was man auch zuhause für das Kochen benötigt, was ein Service!
Vom Campingplatz aus kann man direkt mit den Hunden ins Grüne, nahezu endlos erstrecken sich die Wälder und das hübsche Örtchen Eksjö ist nicht weit. Die kleine Stadt erhielt schon zu Beginn des 15. Jahrhunderts Stadtrechte und gilt als am besten erhaltene Holzstadt Schwedens. Die gesamte Altstadt steht unter Denkmalschutz.
15 Kilometer von Eksjö entfernt liegt die Schlucht Skurugata. Sie ist etwa 800 Meter lang und 20 bis 50 Meter tief! Auf einer Breite von 7 bis 24 Metern klettert man über Baumstämme, Äste und Geröll.
Ich wollte mir zunächst nur den Einstieg ansehen und habe dann doch ein kurzes Stück bis zum ersten Ausstieg geschafft, danach bin ich einen einfachen Weg außerhalb der Schlucht weitergegangen. Auch mein Junghund geriet an seine Grenzen. Er ist noch so staksig und unausbalanciert, dass es ihm wirklich schwerfiel in der Schlucht über die vielen großen Steine zu klettern.
Nach der beeindruckenden Felsformation, die wahrscheinlich durch eine Erdverwerfung entstanden ist, haben wir uns am nächsten Tag den Skularryd Elchpark angesehen. Man fährt hier in großen offenen Wagen durch das Gebiet in dem die Elche leben, sodass ihr Lebensraum so natürlich wie möglich ist. Uns war wichtig, die Elche nicht im Käfig wie Tiere im Zoo zu betrachten. Im Skullaryd Elchpark leben Hirsche, Elche und Damwild. Sie werden an dem Safariwagen gefüttert, weshalb sie recht nah an die Waggons kommen. Die Betreiber erklären auf der gesamten Tour mehrsprachig, wie ihre Tiere leben und geben gerne Auskunft, wenn man noch weitere Fragen hat.
Eher zufällig hat es uns dann bei Aneby an Südschwedens höchsten Wasserfall den Stalpets verschlagen.
Bei Aneby haben wir dann die liebe Anna besucht, die ich noch aus Süddeutschland kenne, bevor sie nach Schweden ausgewandert ist. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren drei Mädels auf einem Hof nahe Aneby und hat uns erlaubt, an ihrem Badesee zu übernachten. Das war sicherlich der schönste Stellplatz auf der ganzen Reise!
Nach unserem traumhaften Übernachtungsplatz bei Anna in Aneby sind wir über Vimmerby nach Västervik gefahren. Die üblichen Touristenpunkte in Vimmerby haben wir uns gespart, nach der Idylle hatten wir wenig Lust auf Trubel. Auch wenn ich Astrid Lindgren sehr schätze, die Astrid Lindgrens Welt, in der die Schauplätze aus den Büchern nachgebaut wurden, haben wir links liegen lassen und sind weiter Richtung Küste.
Västervik nennt man die „Perle der Ostküste“, der Ort ist nett, aber auch dementsprechend touristisch. Wir hätten gerne einen Platz zum Freistehen gefunden, aber es gibt im Küstenbereich und auf den Halbinseln wohl zu viele Camper, überall gab es Parkverbote für Wohnmobile. Wir sind dann weiter nördlich Richtung Gamleby gefahren und standen die Nacht an einem kleinen Wanderpfad, der uns abends noch eine überraschend schöne kleine Tour beschert hat.
Am nächsten Tag haben wir uns dann weiter gen Süden aufgemacht und sind mehr oder weniger zufällig auf dem Kaffetorpads Camping bei Mönsteras gelandet: Kiefernwälder, ein traumhafter Strand und abends sogar Livemusik! Also spätestens hier musste man zum Schweden-Fan werden!
Weiter gings Richtung Karlskrona.
In der Nähe von Karlskrona sind wir dann in das Naturreservat Almö gefahren. Vom Parkplatz Tjuraviken aus kann man in den wunderbaren Naturpark auf den Schären gehen – und bis zu zwei Tagen übernachten. Ein absout genialer Platz mit etwas zu viel Wild für aufmerksame Hunde …
In den letzten beiden Urlaubstagen haben wir uns über Ystad nach Trelleborg aufgemacht, wo wir mit der Fähre übersetzen wollten.
Ystad ist dank Henning Mankell allen als die Kleinstadt von Kommissar Kurt Wallander bekannt, weshalb es auch Wallander-Stadtführungen gibt. Wir haben uns die Touristen-Touren gespart und haben eine kleine, hübsche Stadt entdeckt.
Unser letzte Station in Schweden war dann Trelleborg, wo es auf die Fähre ging. Trelleborg fanden wir weniger spannend, der Wohnmobilstellplatz ist direkt im Hafen. Praktisch für eine Übernachtung vor einer frühen Fähre, aber natürlich nicht wirklich hübsch.
Um nicht wieder so weit durch Dänemark fahren zu müssen, hatten wir uns für eine Fahrüberfahrt entschieden. Uns war nicht ganz wohl dabei, eine achtstündige Fähre mit zwei Hunden zu nutzen, aber die beiden haben die meiste Zeit in der Kabine verschlafen. Paul und Lotta fanden übrigens den Pipiplatz auf der Fähre, ein stinkiges Schotterbeet mit einem Stück Birkenholz einfach eklig … Paul hat dann, so wie alle anderen Rüden vor ihm auch, einfach eine Schiffsecke (draußen!) genutzt. Insgesamt war die Überfahrt aber sehr entspannt.
Zu den wenigen Produkttests, die es auf meinem Blog gibt, gehört der über den Croozer Hundeanhänger.
Der Paul ist zu groß für seinen Fahrradanhänger geworden und so haben wir uns auf dem Markt umgesehen und geguckt, was für Hänger es für große Hunde gibt.
Der Markt für Anhänger für Hunde ab etwa 55 cm Widerristhöhe ist tatsächlich recht klein – eigentlich kamen nur zwei Hänger für den 70 cm großen Collierüden infrage. Ich habe mich dazu entschieden, den Croozer Dog Bruuno zu testen, da der von den Innenmaßen am besten zu dem hohen, aber schmalen Hund passt. Die Einstiegsöffnung ist 73 cm hoch, da kommt Paul problemlos hinein und die Stehhöhe im Frontbereich beträgt 87 cm – das sollte ausreichend sein.
Glücklicherweise haben wir einen Anhänger der Firma Croozer https://www.croozer.com zum Testen zur Verfügung gestellt bekommen.
Zunächst habe ich das Hundebett, dass es passgenau für den Croozer Dog Bruuno gibt, ins Wohnzimmer gelegt, damit Paul sich schonmal daran gewöhnen kann. Da das Bett dort lag, wo sonst auch sein Körbchen steht, hat er es auch sofort angenommen.
Der Aufbau den Hängers selbst war etwas mühsamer als gedacht. Das Vorder- und das Rückteil müssen aufgerichtet werden und beim Vorderteil brauchte man dann doch etwas Kraft. Alleine habe ich das tatsächlich nicht geschafft.
Das System macht einen stabilen und durchdachten Eindruck. Ob ich den Hänger selbst wieder zusammenklappen und ggf. ins Auto packen kann, um ihn mitzunehmen, wird sich noch zeigen.
Den Anhänger ohne Räder habe ich zur Gewöhnung wieder ins Wohnzimmer gestellt.
Nachdem Paul den Hänger als Schlafplatz prima fand, wurden die Räder angebaut und der Fahrradanhänger sollte ans Fahrrad. Leichter gesagt als getan: Für meine Wohnungstüren ist Bruuno zu breit!
Eher unkomliziert war dann das Anbauen der Kupplung an das Hinterrad meines E-Bike sowie das Ankuppeln des Hängers: Mir fehlt es ja leider an handwerklicher Begabung und ich hatte dementsprechend etwas Sorge, ob ich den Hundeanhänger problemlos abhängen und bei Bedarf wieder anhängen kann. Aber das ist wirklich kein Problem: Die Kupplung wird mit einem Schloss gesichert und das Sicherungsseil lässt sich über einen Riegel entfernen. Das System ist leichtgängig und wirkt stabil.
Die erste Probefahrt habe ich natürlich ohne Hund unternommen. Der Croozer Dog lässt sich super ziehen, aber er ist um einiges größer als mein bisheriger Hänger.
Da das problemlos war, bin ich mit Paul direkt los, um eine kurze Strecke zu fahren. Leider bellt er in dem neuen Hänger noch aufgeregt. Daran merkt man, dass er sich an das neue Fahrgefühl erst noch gewöhnen muss. Er steht zwar ruhig, aber er bellt immer wieder.
Also habe ich nur kurze Strecken geübt und ihn, wenn er entspannt war, immer wieder ein Stück nebenher laufen lassen.
In den nächsten Tagen habe ich den Hänger öfter am Rad hinterherlaufen lassen, während Paul mitgelaufen ist. Das hat ihn viel ruhiger gemacht, sodass ich zuletzt ein Stück völlig bellfrei im Hänger nach Hause fahren konnte!
Ich mache nur wenige Produkttests, aber über einige wenige möchte ich doch berichten. Den Filzsattel von Isabel Steiner finde ich nämlich wirklich empfehlenswert.
Da ich zuvor aber auch verschiedene andere Pads getest habe, zunächst ein paar Eindrücke von diesen baumlosen Reitpads.
Angefangen habe ich mit den Tests vor ein par Jahren, als mein Seelenpferd noch lebte, weil ich mich eigentlich gerne mal ohne Sattel für eine kleine Runde aufs Pferd schwingen wollte. „Bummelrunde“ ohne Sattel war aber nicht so in El Santees Interesse, er mochte keine Gesäßknochen im Rücken und so musste ein polsterndes Pad her.
Zunächst habe ich die damals in Mode kommenden Fellsättel ausprobiert, weil viele Pferdebesitzer damit gute Erfahrungen gemacht haben. Durch den hohen Widerrist meines Arabers war es aber gar nicht so einfach einen Fellsattel zu finden, der nicht auf dem Widerrist klemmte und scheuerte. Viele Modelle passten schlichtweg nicht, einzig ein Modell von Christ und eines von Grandeur überzeugten von der Passform fürs Pferd. Leider saß ich auf beiden für meinen Geschmack zu breit auf dem Pferd und konnte die schwungvollen Gänge meines Arabers nicht mehr sitzen.
So hatte ich das Projekt „Reiten-ohne-Sattel“ fast aufgegeben, als ich von den Filzsätten von Isabel Steiner hörte. Dort gibt es Modelle für Pferde mit normalem Widerrist, den „Saffa“, und welche für Pferde wie El Santee in der Ausführung „L’amour“. Zudem gibt es den Sattel in verschiedenen Modellen und Farben, das ist vielleicht – abgesehen von der Sattellänge – für das Pferd nicht so wichtig, aber als Reiter freut man sich ja doch, wenn einem die oft teuer bezahlte Ausrüstung dann auch gefällt.
Ich habe also ein Modell für den hohen Widerrist ausprobiert und war begeistert! Endlich ein Reitpad bei dem der hohe Widerrist meines Pferdes frei war und in dem ich sitzen konnte – in allen Gangarten! Anders als auf den üblichen Reitpads setzt einen der Filzsattel nicht in den Stuhlsitz. Im Gegenteil: Das Bein ist gestreckter als in den meisten Sätteln, der Sitz wird lockerer und die Hüfte kann gut mitschwingen
Das liegt meiner Ansicht nach an der gepolsterten Sitzfläche: Pferde, die keinen Sitzbeinhöcker im Rücken spüren mögen, sind generell mit dem gepolsterten Modell deutlich zufriedener. Doch die Variante „Comfort“ polstert nicht nur die Wirbelsäule, sondern erhöht auch die Sitzposition, wodurch der Reiter es leichter hat, sein Bein entspannt hängen zu lassen. Die Problematik des Stuhlsitzes auf dem Pad entfällt quasi von selbst.
Inzwischen gibt es auch eine „Comfort Plus“ Variante, aber die habe ich noch nicht ausprobiert, da mein Sattelmodell etwas älter ist.
Mein Oldie lief also sehr entspannt mit dem Filzsattel, aber ich konnte mir nicht vorstellen, mein Jungpferd mit einem Sattelpad zu reiten. Ich hatte Sorge, wegen der fehlenden Bügel nicht ausreichend Halt zu haben. Es gibt zwar auch die Möglichkeit Steigbügel über eine spezielle Decke anzubringen, aber diese Variante hat mich wenig überzeugt. Inzwischen habe ich gemerkt, dass ich die Bügel gar nicht brauche, denn durch die entspannte Sitzposition hat man einen guten Halt auf dem Pferd und inzwischen reite ich auch Canela mit dem Filzsattel.
Ich nutze den Filzsattel oft bewusst als Möglichkeit ohne Bügel und mit locker herabhängenden Beinen zu reiten. Dadurch, dass man näher am Pferd sitzt, kommen die Sitzhilfen viel besser beim Pferd an und man spürt direkt, wie das Pferd auf die Hilfen reagiert. Ich habe beim Reiten sonst schnell Probleme mit Verspannungen, im Filzsattel hingegen bleibe ich lockerer, weil ich mit viel weniger Hilfen auskomme.Ich komme ja nur noch selten aufs Pferd, aber wenn, fallen mir ein paar Runden im Filzsattel leichter als mit einem richtigen Sattel.
Ich hatte mich vorab von Isabel Steiner beraten lassen, die auch Testsättel gegen einen geringen Betrag zur Verfügung stellt und wirklich ausgeprochen kompetent, nett und schnell Rückmeldung zu offenen Fragen gibt. Diese Möglichkeit hat auch Helena Paulsen genutzt, die gerade mit ihrer Araberstute Mara den Filzsattel ausprobiert:
„Vor einigen Wochen durfte ich den Filzsattel von Silke leihen und habe ihn natürlich direkt im Unterricht mit meiner Vollblutaraberin Mara gestestet. Ich war auf Anhieb von dem tollen Sitzgefühl begeistert! Und auch Mara war ganz zufrieden, obwohl Silkes Modell für Maras hohen und weit in die Sattellage reichenden Widerrist noch nicht das Optimalste war. Ich reite sehr viel mit Bareback Pad, aber der Filzsattel setzt mich viel besser hin und hilft mir, mein Bein lockerer und länger zu lassen, ohne auf das Gefühl zu verzichten, dicht am Pferd zu sein.“ Mara bekommt nun auch einen Filzsattel, genauer gesagt den Skuggi L’Amour mit Comfortpolster und Comfort Plus, das ist ideal für ihren Rücken.
Den Filzsattel empfehle ich oft und gerne weiter! Einziger Wehrmutstropfen ist, dass ich normale Satteldecken oft als unpassend unter dem Sattel empfinde. Ich nutze deshalb für meine Stute die Filzsatteldecke, die es passend zum Sattel gibt. Normalerweise genügt es, wenn man sie nach Gebrauch ausbürstet. Waschen finde ich schwierig und bisher habe ich mich nur an vorsichtige Handwäsche getraut.
Canela, mein Nachwuchspferd, ist eine Deutsche Reitponystute von Can Dance aus der Debby T von Danny Gold. Und dieses Pony ist so gut wie ihre Abstammung: klar im Kopf, unerschrocken und immer leistungsbereit. Ich habe sie 3-jährig von ihren Züchtern Eva-Maria und Hans-Dieter Tüpker erworben.
In dieser etwas erlebnisarmen Zeit möchte ich euch mit einem bereits veröffentlichten Artikel von mir etwas über das Distanzreiten erzählen. Dieses Unterwegssein mit dem Pferd, das ist einfach immer wieder faszinierend und schweißt einen als Team mit dem Pferd zusammen. Es muss nicht immer auf Zeit und Geschwindigkeit sein, hauptsache man ist draußen in der Natur unterwegs!
Auf dem ein oder anderen Wanderbild ist er schon aufgetaucht, der Neue: Seit April 2020 lebt Paul bei mir, ein amerikanischer Collierüde. Eigentlich sollte mein nächster Hund ja eine Hündin sein, am liebsten in blue-merle. Allzu groß dürfte sie auch nicht werden, auch ein Sheltie wäre in Frage gekommen … Verguckt habe ich mich dann in Paul – und natürlich ist er der beste Hund, den ich hätte kriegen können! Inzwischen ist er noch nicht mal ein Jahr alt, aber schon 67 Zentimeter groß, soweit zum Thema kleiner Hund. Und weil man von seinem Junghund natürlich tausende Fotos macht, wird dieser Blogbeitrag zum Fotoalbum und ihr könnt selber sehen, wie er gewachsen ist.
Ich freue mich, dass ich immer mehr Rückmeldungen von Menschen bekomme, die meinen Blog verfolgen. Unter euch sind viele liebe alte Bekannte, die mich noch aus meiner Zeit in Baden-Württemberg und als aktive Distanzreiterin kennen und die mich nach meinen Pferden fragen …
Mein sicher erfolgreichstes und bekanntestes Pferd war der Tee. El Santee, geboren 1995, Vollblutaraber von Rinaldo (v. Ibn Galal 5), aus der Siyaka (v. El Mokari, ein El Shaklan Sohn). Der Tee zog als Vierjähriger bei mir ein und als ich mich in seinen Equidenpass als Besitzerin eintragen lassen wollte, sprach mich jemand aus dem Zuchtverband an, ob das Pferd so gut sei, wie das Papier. Oh ja, das war er!
Als Vierjähriger noch ziemlich reaktiv, übersensibel und nicht einfach zu reiten – eine falsche Bewegung im Sattel und er begann zu bocken … – wurde er im Laufe seines Lebens immer zuverlässiger. Und vielseitig war er, was haben wir nicht alles zusammen gemacht: A-Dressuren, Springstunden, unzählige Reiterrallyes, Urlaube am Wattenmeer, Wanderritte und natürlich Distanzritte. Letzteres war seine Passion: Bis 120 km in der Wertung war er bis zu seinem schicksalshaften Ritt in Nörten-Hardenberg, wo er sich auf einem Begleitritt der Deutschen Meisterschaft eine Vergiftung mit Phospohor und Arsen zuzog, immer in der Wertung.
Auch im Alter noch ein Charakterpferd, mein damaliges Nachwuchspferd, den kleinen Camargue Callison hat er nie akzeptiert, war der Tee bis kurz vor seinem Tod noch reitbar. Im Dezember 2018 musste ich ihn dann mit einer Dünndarmkolik erlösen lassen, ein schwerer Verlust. Er fehlt mir noch immer!